Mudenbach
Erste urkundliche Erwähnung von Mudenbach (Mudinbag, Modenbach, Mudebach) war am 29. Juni 1270 in einem Testament und nachfolgender Schenkungsurkunde wegen der Teilnahme eines Gutsherrn an einem Kreuzug. Dieser vermachte seine Güter nach seinem Ableben testamentarisch der Abtei Marienstatt. Zeuge war dabei ein Herr Ludwig von Mudenbach.
Mudenbach hatte um das Jahr 1790 ca. 160 Einwohner, im Jahre 1890 ca. 409 und im Jahr 1990 ca.710 Einwohner. Heute, im Jahr 2008, zählt Mudenbach 823 Einwohner. Mit 4,78 km² Gemarkungsgrundfläche (ca. ein Drittel davon ist Wald) hat Mudenbach eine Bevölkerungsdichte von 173 Einwohnern / km².
Besiedlung
Die beginnende Besiedlung erhielt in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges einen herben Rückschlag. Mindestens 40% der Häuser und der Bevölkerung überstanden diesen menschenfressenden Krieg nicht – aber welcher Krieg ist schon gut für die Bevölkerung!
Mudenbach musste bis ca. 1560 seine Steuern (Zehnten) an das St. Kassius Stift in Bonn abzuführen, später wurden die Abgaben von den Grafen von Sayn in Hachenburg eingezogen. Da Mudenbach schon immer landwirtschaftlich geprägt war, bestanden diese Abgaben meist aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Tieren aus der landwirtschaftlichen Haltung.
Verwaltung
Ab dem Jahre 1849 wurden die Bürgermeister (Schultheissen) in freier Wahl von den Dorfbewohnern gewählt. Die Dörfer hatten ab dann Selbstverwaltungsrechte, geheim gewählt wurde erst ab 1898. Der Gemeinderat besteht heute im Jahr 2013 aus 13 Ratsmitgliedern, einschliesslich des nebenamtlichen Bürgermeister, die bei der Kommunalwahl am 13. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden.
Schulen
Das Bildungswesen in Mudenbach litt sehr unter der geringen Zahl von Lehrer im ganzen Land. Oft wurden Lehrer von Nachbardörfer ausgeliehen bzw. mussten diese ihre Zeit aufteilen und in mehreren Schulen unterrichten, was natürlich zum Nachteil der Schüler wurde.
Der baufällige Zustand des alten Schulhauses wurde ersetzt durch ein neues Schulgebäude im Jahr 1870, das dann aufgrund steigender Schülerzahlen im Jahr 1903 erweitert wurde in eine zweistufige Schule, die Abteilungsschule. Daraus bildete sich dann die klassische Volksschule mit dem 1. bis 4. Schuljahr im unteren Schulraum (Unterstufe), sowie dem 5. bis 8. Schuljahr im oberen Schulraum (Oberstufe), später wurde es dann eine 3-klassige Schule, die 1973 101 Schüler aufwies mit 3 Lehrer.
Die Volksschule Mudenbach wird ab Nov. 1971 aufgelöst und mit der fünfklassigen Volksschule in Borod vereinigt. Weitere detaillierte Informationen zu der Schule finden Sie unter dem Link: Schulchronik
Das christliche Mudenbach
Der Bau der Mudenbacher ev. Kirche beginnt 1965. Sie wird am 17.12.1967 eingeweiht, ist aber nach wie vor dem Kirchspiel Kroppach angehörig. Vorher fanden in Mudenbach ev. Gottesdienste in der Volksschule statt. Mudenbach ist weitaus ev. geprägt, was sich im Laufe der Jahre ein wenig veränderte.
Mudenbachs Katholiken hatten die Möglichkeit in der Kapelle zu Kroppach bzw. in der Abtei Marienstatt ihrem Gottesdienst nachzugehen. Kinder mit kath. Erziehung besuchten den Kommunionsunterricht in Marienstatt, Kinder mit ev. Erziehung mussten nach Kroppach zum Konfirmantenunterricht.
Anfang er 50er Jahre erhielt Mudenbach einen eigenen Friedhof. Bis dahin wurden die Toten in Kroppach beigesetzt, daher auch noch die Wegbezeichnung „Alter Kirchweg“. Weitere ausführliche Infos zur dazu mit Fotos siehe Link: Das christliche Mudenbach
Sport in Mudenbach
Bereits kurz nach dem 1. Weltkrieg, im Jahr 1920, entstand in Mudenbach der Fußballclub FCM.
Auf privaten Wiesengrundstücken fanden die ersten Spiele statt, aber schon 1921 wurde „Im Schlüssel“ ein Grundstück als Spielfeld zur Verfügung gestellt, später spielte man auf einem neu angelegten Platz „Auf der Höh“ am oberen Dorfeingang. Die Spielvereinigung (SV) mit Borod besteht seit 1963.
1973 erhält Mudenbach einen neuen Sportplatz mit Rasenfläche, der endlich die erforderlichen Maße und Ebenheit hat. Im Juli ’73 wird der neue Platz der Spvgg. Borod-Mudenbach eingeweiht. Detaillierte Infos mit Fotos zum Mudenbacher Sportverein von den Anfängen bis heute siehe Link: Sport in Mudenbach
Im Jahr 1990 fusionierte man wegen Nachwuchsmangel zusätzlich noch mit Ingelbach zu einer Spielgemeinschaft (SG). Der Verein heißt nun SG Ingelbach/Borod-Mudenbach.
Das Dorfgemeinschaftshaus
Im Jahr 1993 wurde auf dem Grundstück der alten Dorfschule unter Einbeziehung einiger bestehender und übernommener Bausubstanz das neue Dorfgemeinschaftshaus fertiggestellt und eingeweiht. Es erfreut sich seitdem großer Beliebtheit, u. a. auch daher, weil es sich architektonisch dem Dorfbild anpasst und einen harmonischen Eindruck hinterlässt mit Erinnerungen an das alte Schulgebäude.